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Gefühle, die Sprache unserer Bedürfnisse....
Eine
Aufklärungsarbeit über unsere Gefühle.
Letzte Bearbeitung am 24.09.2017
Einleitung
Unsere erfüllbaren Bedürfnisse sind die Quelle von Freude, Glück, Stolz, Wärme und
Zufriedenheit.
Und, sofern unerfüllbar, sie sind die Quelle von jeder Schuld, Scham, Angst und
Peinlichkeit. Und wenn die Unerfüllbarkeiten von unseren Bedürfnissen zum
Dauerzustand werden, sind sie sind die Quelle von Wut, Hass, Gier und Zorn. Bis
hin zum Krieg, zur absoluten Kälte, Zynismus und Perversion.
Und es liegt an uns, mit diesen starken Gefühlen umgehen zu können. Unsere Bedürfnisse sind der Teil von uns, welcher genauso wie körperliche
Verletzungen, bis zum irreparablen Zustand Verletzt werden kann. Und
dennoch sind alle unsere Bedürfnisse gut, denn es sind die Ressourcen welche das
Leben für uns bereit hält, um uns mit der Sprache der Gefühle zu sagen wessen
wir bedürfen und was wir brauchen. Dennoch dürfen wir uns nicht einbilden, dass es
möglich wäre immer alle unsere guten Bedürfnisse zu erfüllen oder erfüllt zu
bekommen. Eine Bedürfnisfeindlichkeit, wie sie zu gewissen Zeiten gepflegt wurde
unter dem Einfluss von Religionen und Elitehierarchien, bringt genau so wenig
Erfolg im Umgang mit den Bedürfnissen wie der Wahn der Unersättlichkeit, wo
jedes Bedürfnis immer und so schnell als möglich erfüllt werden muss. Der
goldene Mittelweg, vom gewählten Verzicht bis zur adäquaten Erfüllung, ist das
einzige was nach meiner Erfahrung in dieser Welt gute Resultate bringt.
Die einzigen Möglichkeiten welche uns nach meiner Erfahrung bis zu einem gewissen Grade über unsere Bedürftigkeit erheben und
daran wachsen lassen kann, das ist Meditation, Selbstbewusstsein durch Schulung
und Bildung im Bereich Psychologie, gelebte echte Spiritualität, die Kraft des
Geistes, die Hinwendung zu Gott. Es gibt viele Vorbilder, welche uns auf diesem
Weg inspirieren können. Vielen Menschen ist gelebte Spiritualität genauso
peinlich wie die eigenen Bedürfnisse. Denn wo die Bedürfnisse wohnen, wohnt
unsere Verwundbarkeit, unsere Begrenztheit. Und am gleichen Ort ist auch Gott zu
finden, weil an diesem Ort das Leben geschieht. Das Göttliche ist zu gross für
eine Religion, und bedarf nicht zwingend einer Religion.
Beatus Gubler und Freunde, inspiriert durch Marshall
Rosenberg und Rudolf Steiner.
Inhaltsverzeichnis:
Alles was der
Mensch tut, tut er um ein Bedürfnis zu erfüllen....
Gefühle, die
Sprache unserer Bedürfnisse....
Bedürfnisse und Trauma
Die Bedürfnisse des
Menschen...
Hier
wird noch weiter gearbeitet, einiges ist schon fertiggestellt.
Alles was der Mensch tut, tut er um ein Bedürfnis zu erfüllen….
Auf der Bedürfnisebene sind wir alle
gleich.
Nur die Wege welche wir für die Erfüllung unserer Bedürfnisse wählen, sowie die
Verletzungen die wir auf diesen Wegen womöglich einfangen, und das zeitliche Erscheinen
des jeweiligen Bedürfnisses, können unterschiedlich sein.
Über Bedürfnisse umfassend zu sprechen, erzeugt bei vielen Menschen Unbehagen
und Widerstand. Unangenehme Gefühle können hochkommen, können durch das Sprechen
über Bedürfnisse getriggert werden. Dies hat mit den zahlreichen Wunden und
Narben zu tun, welche wir auf den vielen Wegen nach Erfüllung unserer
Bedürfnisse erleiden mussten. Wenn die Art wie wir leben uns zwingt schneller
voranzuschreiten als diese Wunden heilen können, werden wir krank, brauchen
vielleicht Drogen oder destruktive Verhaltensweisen, um weiter funktionieren zu
können.
Schon manch ein Mensch fühlte sich
von diesem Aspekt des Lebens herausgefordert. So gibt es Menschen welche sich
grosser Bewunderung erfreuen können, da sie, so behaupten sie zumindest, es
geschafft haben, so grundlegende Bedürfnisse wie Essen und Trinken (Lichtnahrung,
Jasmuheen oder Waldorflehrer
Michael Werner) zumindest temporär oder gar für Jahre überwunden zu
haben. Vielleicht nach dem Motto: Selig wer keine Bedürfnisse hat, denn er ist
von den Qualen des Lebens erlöst. Hier in diesem Artikel kann ich nicht tiefer
auf das Thema der überwundenen Bedürfnisse eingehen. Doch kann ich sagen dass
die zahlreichen Berichte auch mich sehr faszinieren, wobei ich niemandem
empfehlen würde, dies nach zu machen.
Stellen sie sich vor, sie sind nicht mehr auf ein Mindestmass an Freundlichkeit
und Liebe angewiesen, um emotional stabil durch das Leben gehen zu können, um
ein Minimum an Gleichmut zu haben. Dann könnten sie selbst in den schlimmsten
Konfliktgebieten ruhig bleiben, was die beste Vorraussetzung wäre um z.B.
Frieden zu stiften. Der Stress um sie herum würde ihr Ruhebedürfnis, oder ihr
Bedürfnis nach emotionaler oder physischer Sicherheit nicht mehr tangieren, sie
nicht mehr aus der Bahn werfen.
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Gefühle, die Sprache unserer Bedürfnisse...
Werden Bedürfnisse unzureichend
erfüllt, dann beginnen wir zu leiden. Die einen leiden sofort und auf der
Stelle, das können wir z.B. bei Neugeborenen beobachten, bei den anderen braucht
es zumindest ein Minimum einer Durststrecke. Wut, Zorn, Hass, Angst und
Schuldgefühle bieten sich uns alsbald an, um uns in Verhaltensweisen zu bewegen
welche die Erfüllung unserer Bedürfnisse möglich machen. Diese starken Gefühle
können als Energie verwendet werden, es kommt immer darauf an, was man daraus
macht.
Schaffen wir es, uns unsere Bedürfnisse zu erfüllen, erleben wir Freude, Glück,
Frieden, Zufriedenheit und/oder andere angenehme Gefühle, die uns manchmal
ebenso peinlich sein können wie der unangenehme Part der Emotionen.
Sind unsere Bedürfnisse über längere Zeit nur mangelhaft erfüllt worden, und es
stellt sich nach langer Durststrecke ein Erfolgserlebnis ein, erleben viele
zuerst einen Leidensdruck und müssen infolge dessen Trauern. Dies sind die
Momente wo Freude und Trauer gleichzeitig erlebt werden, es sind die Tränen die
wir oft Freudentränen heissen. Die erlebte Erfüllung lässt sie die Hoffnung
wiederfinden, und erst jetzt lässt sie die Wunden heilen, die zuvor während der
Durststrecke entstanden. Diese Gefühle können so heftig sein, dass schon manch
einer kurz vor dem Ziel zusammenbrach und aufgeben musste. Der richtige Rahmen
und/oder eines unserer vielen kleinen Rituale, Kreativität und Intuition, können
hier hilfreich sein, um solche Situationen dennoch bewältigen zu können.
Doch es kann auch anders kommen. Die zum Teil sehr heftigen Emotionen, welche
wir erleben können wenn es um unsere Bedürfnisse geht, können uns zuweilen
komplett überfordern. Sei es nun im Streit oder durch die Pein verschmähter
Liebe, Mangel an Anerkennung, Verleumdungen welche uns Schwierigkeiten bereiten,
Mobbing oder Schwierigkeiten welche zu unwert uns aus Hass oder Gleichgültigkeit
bereitet werden. Die Möglichkeiten der Schrecken sind vielfältig, die Kunst und
Poesie (Z. B. Hamlet, Sein oder nicht sein..….) ist voll von solchen Erfahrungen
und leiht uns gelegentlich die Worte, um uns selber wieder neu zu finden.
Oft wird oder muss in einer Situationen auf die Chance einer Bedürfnisserfüllung
verzichtet werden, weil die damit einhergehenden gefürchteten peinlichen Gefühle
und die von den Gefühlen geforderten peinlichen Zwänge zu heftig wären, oder bei
Nichterfüllung zu unangenehm. (Z.B.
Trauerkrämpfe, Zwang zur Selbstverleugnung, Zwang zur unwerten Demut,
Angstzustände, Zwang zum unwerten Schweigen, Zwang der unwerten
Selbstbeschuldigung, oder unermessliche Wut und Aggression..)
Das Urvertrauen oder die "Fähigkeit zu lieben" für immer zu verlieren,
sind oft die Begleiter von solchen Situationen. Verzicht, Rückzug, oder wie die
Buddhisten sagen, ich suche Zuflucht, sind einige der Möglichkeiten um wieder
Ruhe zu finden.
Schon manch einer hatte sich selber als Versager gescholten, weil er durch
Überforderung wider seines Willens ein Vorhaben aufgeben musste, um hinterher
einzusehen, dass auf diesem Weg andere längst vergessene Bedürfnisse sich so
ganz nebenbei erfüllten, und er letztendlich mehr bereichert wurde als wenn sein
ursprüngliches Vorhaben gelungen wäre.
Betrachten wir also, was Gefühle sind, so können wir Beobachten und Erfahren,
dass Gefühle die Sprache unserer Bedürfnisse sind. Folglich haben wir Grund
unseren Gefühlen dankbar zu sein, denn sie sagen uns was wir brauchen und wann ein Bedürfnis erfüllt
worden ist und wann nicht. Wer mit seinen Emotionen in einem Teamwork leben
kann, ohne seine Verantwortung und Macht an seine Emotionen oder an andere
Personen abgeben zu müssen, hat schon viel erreicht.
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Bedürfnisse und Trauma
Wenn über sehr lange Zeit hinweg ein Minimum an Bedürfnissen nicht erfüllt
wurde, erleiden Menschen ein Trauma. Das Trauma scheint zu entstehen durch sich
zwei widersprechende, einander entgegengesetzte Energien. Der Mensch zwischen
Stuhl und Bank, eingeklemmt zwischen ein quälendes Bedürfnis und einer
bedürfnisfeindlichen Umgebung. Bedürfnis kontra
Umweltbedingungen. Was keine Bedürfnisse hat, kann nicht traumatische
Erfahrungen machen, kann kein Trauma erleiden, weil keine sich widersprechenden
Kräfte vorhanden sind. Ein Stein hat keine Bedürfnisse, darum kann er nicht
Leiden, kann er kein Trauma erleiden.
Ich denke, dass viele Krankheiten, und wahrscheinlich alle seelischen
Krankheiten, auf starke erlebte und unverarbeitete Traumen zurückgehen, die
durch das verwehren von Bedürfniserfüllung entstanden sind. Durch
Traumen verursachte Leiden können meiner Meinung nach nicht von einer
Gesellschaft geheilt werden, welche selber daran krankt dass sie menschliche
Bedürfnisse leugnen oder pathologisieren muss. Meiner Erfahrung nach ist soziale
Ungerechtigkeit eine der Hauptquellen für traumatische Erkrankungen.
Wenn
Traumen entstehen, sind wir manchmal noch so unerfahren, das wir weder
bewusst denken noch das erlebte differenzieren können. In dieser Unerfahrenheit
und Naivität ist ein unerfülltes Bedürfnis gleich Todesgefahr. Wir können die
Ereignisse nicht richtig assoziieren oder einordnen, und uns selbst nicht als
Individuum wahrnehmen, geschweige denn als Individuum welches doch noch gewisse
Möglichkeiten haben könnte. Todesgefahr ist die schlimmste Bedrohung der
menschlichen Bedürfnisebene, denn der Kern und der Urgrund aller
menschlichen Bedürfnisse ist "Leben".
In einer Therapie können die Traumen nicht genommen werden. Was schrecklich ist,
bleibt schrecklich, weil es schrecklich war. Diese Schrecken und die
dahinterstehenden Bedürfnisse müssen Achtung und Respekt erfahren, den wer die
Vergangenheit leugnet, ist dazu verdammt sie zu wiederholen. Das neue
bewerten vergangener schrecklicher Situationen wird diese dennoch relativieren
und besser in das Menschsein integrieren können. Narben werden bleiben, in jedem
Fall. Heilungsprozesse erfordern Trauerarbeit. Scharlatane, religiöse Bewegungen, Ideologien und andere versuchen diese
emotionalen Eigenschaften des Menschen sich zu nutze zu machen, um ihre
Brieftaschen zu füllen, ihre "Gemeinde" zu vergrössern (Masse = Macht) oder um
andere minderwertige Ziele zu verfolgen.
Wer die Vergangenheit leugnet, ist dazu verdammt sie zu wiederholen. Das wusste
schon Winston Churchill. Wir leben in einer Welt welche dazu neigt die
Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, denn Lernprozesse dauern langsam,
fordern Zeit. Evolution ist verschwenderisch, fordert Menschenleben auf
unbarmherzige Weise. Dass der Mensch noch mit besonderen Fähigkeiten
ausgestattet ist, kommt den Menschen auch nicht immer entgegen. So manch einer
wiederholt seine eigenen traumatischen Erfahrungen in seiner geistigen
Umnachtung nicht an oder in sich selber, sondern um seinen Leidensdruck
vorübergehend zu mildern, wiederholt er seine Traumen an anderen, an Kindern, an
Schwächeren, an Leidenden, an seinen Angestellten, an solchen die sich nicht
wehren können. In einer Metapher ausgesprochen, kann ich sagen: Das Böse ist ein
Virus, und dieser Virus wird durch Gewalt übertragen. Das Virus des Bösen
erzeugt in den Menschen die mächtige Illusion, dass die einzige Möglichkeit sich
gegen das Böse zu wehren sei, selber auch Böse zu werden. Vielleicht einer der
Gründe weshalb wir sterben und der neuen Generation Platz machen. Den mit jeder
Generation, mit jedem Kind, kommt das Gute wieder neu in die Welt, wird das Gute wieder
neu Erfunden. So scheint mir der Tod ein Kunstgriff der Natur, um dem was Gut
ist immer wieder neue Möglichkeiten zu geben.
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Die Bedürfnisse des Menschen...
Unsere Bedürfnisse, die Quelle
aller unserer Gefühle.
Auf der Ebene der Bedürfnisse sind
wir alle gleich. In vielen Religionen finden finden wir Hinweise auf das was uns
Ausmacht. Kommt und ich gebe euch vom Wasser des Lebens umsonst. Ein voll
gedrückt und gerüttelt Mass will ich euch geben. (Bibel) Auch im Koran und im
Talmud sind ähnliche Hinweise zu finden.
Das Paradies. Der wunderschönste Ort, ein Wort, eine Vorstellung, ein Bild davon
wie es wohl wäre wenn alle unsere Bedürfnisse in vollem Umfang erfüllt würden.
Auch die Heilung aller Verletzungen, welche zuvor durch unerfüllte Bedürfnisse
entstanden wären, würden sich dort ereignen können.
Unerfüllte Bedürfnisse können emotionale Schmerzen verursachen. Diese
emotionalen Schmerzen werden durch Regeln, Gesetze und Haltungen, welche den
Ausdruck solcher Gefühle verbieten und unterdrücken, um das vielfache verstärkt.
Daraus resultieren Suchtverhalten,
Neurosen, Psychosen, Schizophrenien und andere "Warteschlaufen" für
Heilungsprozesse, welche auf die Gunst der Stunde warten, um in einem Umfeld
welches ihnen entgegenkommt, stattfinden zu können. Es gibt eigentlich keine
Geisteskrankheiten im klassischen Sinne. Geisteskrankheiten sind Verurteilungen
und wurden erfunden von Menschen welche das Menschsein nicht verstehen können.
Es gibt nur diese Warteschlaufen und lang andauernde Heilungsprozesse.
Im Konflikt zwischen uns und
unseren Bedürfnissen, und allem was unsere Bedürfnisse repräsentiert, die
erfüllten sowie die unerfüllten und deren ungelebten Schmerzen, entsteht der
Raum in welchem das Böse stattfinden kann, und wohl auch Entwicklungs- und
Heilungsbedingt stattfinden muss.
Mögliche Gefühle, Empfindungen und Gedanken bei Bedürfniserfüllung:
Freude, Wohlbefinden, Wärme,
Zufriedenheit, Geborgenheit, Entspannung, Hoffnung, Zuversicht,
Optimismus, Stolz, u.s.w.
Grundsätzlich können wir meiner Erfahrung nach alle angenehmen Gefühle einem
oder mehrerer erfüllter Bedürfnisse zuordnen.
Mögliche Gefühle, Empfindungen und Gedanken bei Nichterfüllung von Bedürfnissen:
Vorwort
Je länger, je mehr und härter Bedürfnisse nicht in Erfüllung gehen, desto
stärker und härter die Empfindungen, je nach Grad angefangen von Trauer, Wut,
bis hin zur Frustration, Depression, Angriff der Verursacher oder völligen
Aufgabe. In besonders harten Situationen, wo über längere Zeit keine oder
zuwenig Bedürfnisse in Erfüllung gehen, wie z.B. im harten Strafvollzug, kann es
zu Kurzschluss und Affekthandlungen kommen, zum Beispiel Rebellion, Aufstand,
Amoklauf, Sadismus, Mord im Affekt, u.s.w. dies wären einige solcher
Kurzschlusshandlungen. Die Kurzschlusshandlung dient als psychologischer
Mechanismus dem überleben des Selbstbewusstseins, wir können hier von einer Art
Befreiungsschlag reden. Die Spitze des Befreiungsschlages eines Individuums,
welchem alle Wege eines seiner Bedürfnisse zu erfüllen verwehrt sind, ist der
Suizid oder das Selbstmordattentat. Selbstmordattentäter werden gemacht genauso
wie Soziopathen, sie sind kein Naturphänomen. Die Tierwelt ist psychologisch
gesehen weit weniger Grausam als der Mensch werden kann.
Normalerweise: Trauer, Schmerz, Wut, Hass, Aggression, Einsamkeit,
Ohnmacht, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Unbehaglichkeit, Ärger.
Wenn über längere Zeit das erfüllen von Bedürfnissen verwehrt wird:
Gier, angetrieben, Rachedurst, Vergeltungsdrang, Zwangsgedanken, Handlungszwang,
Verklagungsdrang, Schuldgefühle gegenüber sich selbst, Wut auf sich selbst,
Selbstzweifel, Rachesucht, seelische Schmerzen, Derealisierungsgefühle, Sehstörungen, Somatisierungen, Kopfschmerzen,
Migräne, Selbstzweifel, Suchterkrankungen, psychosomatische Erkrankungen, sich
selber verletzen. Flucht in religiösen Wahn oder Sekten, Gedankenkonstrukte,
Psychosen, Angstzustände, Existenzangst, Drogenkonsum illegaler und/oder legaler
Drogen.
Bei traumatisierender Langzeitqual durch die fortgesetzte Unmöglichkeit eines
seiner Bedürfnisse zu erfüllen, wie Z.B. in einigen Zuchthäusern oder
Psychiatrien in diversen Nationen: Suizidgedanken, Sleeper-Effekte, (Verdrängter Rachedrang, welcher erst wieder
bewusst wird, wenn die Situation sicher ist und sich Gelegenheit zu Vergeltung,
Selbstjustiz oder Verklagen via Justiz, möglich wird, u.s.w.) Amoklauf, Selbstmordattentate, Todeswünsche welche
sich gegen die Schuldigen richten, Stockholm-Syndrom, Selbstverstümmelung, Mord
im Affekt, Trennung von der Gesellschaft und Bestrafung der Gesellschaft durch
Diebstahl, Raubüberfälle, Körperverletzung. Suchen nach Gleichgesinnten zwecks
Gründung organisierten Verbrechertums. Gründung einer Gang. Flucht in Rassismus
oder religiösem Wahn, unterwerfungsverhalten.
Grundsätzlich können wir meiner Erfahrung nach alle unangenehmen Gefühle einem
oder mehrerer unerfüllter Bedürfnisse zuordnen.
Welche Bedürfnisse haben wir?
Hier
betrachte ich Bedürfnisse versuchsweise als Dynamiken, als Lebens-Energien welche in uns
wohnen, als Ressourcen welche das Leben bereitstellt. Ich habe die Bedürfnisse
in definierende Dynamikbereiche gruppiert. Natürlich können die Bedürfnisse auch
anderweitig gruppiert werden.
Die
existentiellen Dynamiken. |
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Wärme: |
Viele denken die Luft sei
wichtiger als Wärme, und vergessen dabei dass wir ohne die Wärme hier
den absoluten Nullpunkt hätten. Dies würde bedeuten dass wir ohne die
Wärme in etwa 3 Sekunden tiefgefroren wären. |
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Kühlung: |
Das Bedürfnis nach
Möglichkeit der Kühlung wird oft in unseren Breitengraden vergessen. Es
ist jedoch genauso essentiell wie die Wärme. |
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Luft: |
Ohne Luft leben nicht nur
wir nur wenige Minuten. |
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Wasser: |
Ohne Wasser leben wir
wenige bis 10 Tage. |
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Licht / Sonne: |
Die Sonne die alles nährt,
zum wachsen und blühen bringt. Licht ist eine Grundlage für das Sehen
können. Sehen ist eine Vorraussetzung für die Erfüllung vieler weiterer
Bedürfnisse. |
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Dunkelheit / Nacht: |
Die schützende Dunkelheit,
die Ruhe spendende Nacht. Erholung, Rem-Schlaf. |
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Schlaf: |
Ohne Schlaf würden wir
letztendlich wahnsinnig. Gehirn und Körper müssen regenerieren können. |
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Nahrung: |
Ohne Nahrung leben wir
wenige Tage bis wenige Wochen. |
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Unterkunft: |
Schon der Höhlenbewohner
hatte eine Höhle, Unterkunft bietet auch Schutz, z.B. vor Kälte und
Raubtieren. (Auch vor menschlichen Raubtieren) |
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Bewegung: |
Nun ja, wer kennt ihn
nicht, den Bewegungsdrang. Was lebt hat den rhythmischen Wechsel von
Ruhe und Bewegung. |
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Schutz: |
Vor lebensbedrohlichem...
Viele Bedürfnisse überschneiden sich oder hängen unter gewissen
umständen von einander ab, z.B. Schutz, Unterkunft, Ruhe und Schlaf. |
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Ruhe: |
Ruhe. Körper und Geist
haben dieses Bedürfnis, sie müssen sich erholen können, regenerieren, so
wie der Körper sich entgiften muss mit seinen inneren Organen, so muss
auch der Geist sich entgiften in der Ruhe. Für Ruhe sind oft Schutz,
Unterkunft und Schlaf eine Vorraussetzung. |
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Sexualleben: |
Wer kennt dieses mächtige
arterhaltende Bedürfnis nicht....? Je wichtiger ein Bedürfnis für die
Arterhaltung, desto mehr Glückshormone bekommt das Lebewesen wenn das
Bedürfnis erfüllt wird. |
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Die
Gruppendynamiken. |
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Zugehörigkeit,
Teil sein von: |
Z.B. Zur Gruppe gehören, in
der Gruppe wahrgenommen zu sein. Einen Platz haben. Erleben dass ich
wichtig bin für die Gruppe, da ich zur Gruppe Beiträge leiste, die ihr
helfen ihre Bedürfnisse besser erfüllen zu können. Den Schutz der Gruppe
erleben zu dürfen, getragen zu sein wenn ich meine Bedürfnisse mal nicht
selber erfüllen kann. Eine Harmonie in der Gemeinschaft erleben können,
welche nicht auf faulen Kompromissen basiert. Im Austausch mit anderen
neue Bedürfnis-Erfüllungsstrategien lernen zu können, um das eigene
Strategierepertoire zu erweitern. Mit anderen Menschen kooperieren um
gemeinsam unsere Bedürfnisse besser erfüllen zu können. |
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Akzeptanz,
Wertschätzung: |
Beweise, Bestätigung
erleben für die Zugehörigkeit und den Schutz durch die Gruppe. Wert der
Gemeinschaft, Werturteile erleben welche ich mit der Gruppe teile und
weiterentwickeln kann. Werturteile welche auf unseren Bedürfnissen
basieren und dazu dienen sollen das die Bedürfnisse aller gleichermassen
in Erfüllung gehen können. |
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Nähe,
Körperkontakt: |
Bietet Wärme, Schutz, gibt
Energie bringende Glückshormone wie alle erfüllten Bedürfnisse. |
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Die
Entwicklungsdynamiken. |
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Autonomie: |
Ein System aus Strategien
entwickeln, auf der Basis guter gerechter Werte, welche es mir möglich
machen auch unabhängig von einer
bestimmten Beziehung, Gruppe oder Zugehörigkeit meine Bedürfnisse zu
erfüllen. Ohne dabei jemand anderem zu Schaden. (Da denke ich an Rüdiger Nehberg, welcher sich darin übte
alleine in der Wildnis zu überleben.
http://www.ruediger-nehberg.de/ Er ist ein gutes Beispiel für
gelebte Autonomie.) |
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Individualität: |
Eigene Strategien
komponieren und ausprobieren. Erfindergeist entwickeln. Nicht einfach in
der Herde blind mitlaufen. Nicht einfach von der Herde abhängig sein.
Inspiration und Intuition in sich finden, sich selber kennen lernen. Ein
Bewusstsein über sich selbst entwickeln. Die eigene Biographie
erforschen. Seinen Standpunkt finden. Notstrategien finden, um auch ohne
Hilfe von aussen für eine gewisse Zeit qualitativ gut überleben zu
können. Ohne sich dabei Feinde zu schaffen. |
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Integrität: |
Auch unter grösstem Druck oder in grösster Not
fähig zu sein, auf der Basis von Werturteilen der Entwicklung und dem Schutz des
gerechten, mitfühlenden Lebens dienen zu können. Ohne faule Kompromisse eingehen
zu müssen. (Z.B. Jesus
Christus,
Mahatma Gandhi,
Nelson
Mandela,
Martin
Luther King,
Dalai Lama,
Mutter Theresa,
Lotti Latrouce.) |
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Sinn: |
Dieser Artikel ist im
Aufbau. |
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Gute Werte und Selbstwert: |
Der höchste Selbstwert entsteht, wenn wir zum Überleben, Leben,
dem Schutz und der Entwicklung des Lebens beitragen können. Dem eigenen
überleben in Qualität, sowie dem überleben der Gemeinschaft dienen können ohne
dabei jemandem Schaden zuzufügen, indem wir gute, fortgeschrittene Werte
erarbeiten und pflegen, welche das Gedeihen des Lebens aller möglich macht. |
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Spiritualität: |
Spirituelle Lösungen finden
für den Umgang mit unerfüllbaren, scheinbar unerfüllbaren oder nur
teilerfüllbaren Bedürfnissen und deren emotionalen Erscheinungen.
Transzendenzen finden für geistige / seelische Fragestellungen und deren
möglichen Antworten. Den Blick über das Materielle hinausrichten.
Studien in Usa haben gezeigt, das Menschen welche der Spiritualität in
ihrem Leben einen Platz geben, länger leben. Die Untersuchungen von
Marc Luy, welche er mit
Klosterangehörigen
unternommen hat, beweisen dasselbe.
Klosterangehörige haben eine wesentlich höhere Lebenserwartung als
andere Menschen. |
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Editiert und zusammengestellt von Beatus
Gubler und Mitwirkenden.
Dank an Roger Ackermann für die Unterstützung bei der Rechtschreibung.
Quellen welche diese Beiträge
möglich machten oder stützen:
Marshall Rosenberg:
Die gewaltfreie Kommunikation.
Das können wir klären.
Lebendige Spiritualität, Gedanken über die spirituellen Grundlagen der
gewaltfreien Kommunikation.
Rudolf Steiner und die Anthroposophie.
Anmerkung:
Die hier aufgeführten Kenntnisse gehen u.a. auch auf eigene Erfahrungen zurück
und müssen nicht mit den gängigen Ansichten der Psychiatrie oder anderen
wissenschaftlichen Disziplinen übereinstimmen.
Gesamtverzeichnis der
Streetwork-Arbeiten https://www.beatusgublerbasel.ch/verzeichnis.html

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